Unsere Rinderhaltung

Seit 2001 betreiben wir mit 20 Kühen eine Mutterkuhhaltung auf der Hallig Langeneß. Dies bedeutet, dass die Kühe jedes Jahr bei uns auf der Hallig Ihre Kälber bekommen und großziehen. Unsere Rinder werden weder gemolken noch gemästet. Die von den Muttertieren produzierte Milch wird ausschließlich zur Aufzucht der eigenen Kälber verwendet.

Die Tiere können jedoch nur von April bis Oktober bei uns auf den saftigen Halligwiesen (Salzwiesen) grasen, da in den Wintermonaten Landuntergefahr besteht. Sollte es jedoch einmal vorkommen, dass ein Landunter auftritt während das Vieh noch auf der Hallig ist, dann müssen wir unsere Warft vorbereiten. Die Kühe müssen dann ganz schnell hoch zu uns, damit sie nicht ertrinken. Landunter ist aber auch ein Vorteil für uns, denn durch ein Landunter kommt salziges Meerwasser auf die Halligwiesen auf denen im Sommer unser Vieh grast. Dadurch ist unser Gras saftiger und enthält viele Nährstoffe, die die Tiere auf dem Festland nicht bekommen würden. Trotzdem ist im Winter gut für unsere Herde gesorgt. Wir geben sie im Winterhalbjahr auf dem Festland in Pension und dort verbringt das Vieh in artgerechter Haltung den Winter. Die 18 Mutterkühe sind unser Eigenvieh.

Wenn die Kühe im April wieder zu uns auf die Hallig kommen, sind sie trächtig. Jedes Jahr, Anfang August, bekommen wir für 4 bis 6 Wochen einen Bullen, der unsere Kühe deckt. Innerhalb dieser 4 bis 6 Wochen muss man sehr vorsichtig sein, wenn man die Halligwiese betreten möchte, da ein Bulle sehr gefährlich werden kann. Man muss also immer ein Auge auf ihn haben.

Die Kühe werden also im Herbst schon trächtig verladen. Im Mai werden dann bei uns auf der Hallig die Kälber (Absetzer) geboren. Dies machen die Kühe alleine, es sei denn es treten irgendwelche Komplikationen auf. Dann schreiten wir ein und helfen. Nach der Geburt müssen wir darauf achten, dass die Kuh ihr Kalb annimmt. In ganz seltenen Fällen passiert dies nicht. Dann schubst die Kuh ihr Kalb weg und lässt es nicht trinken. Wir versuchen dann, dass Kalb einer anderen Kuh zu geben in der Hoffnung, dass diese es annimmt. Klappt dies auch nicht, ziehen wir das Kalb mit der Flasche auf. Diese sogenannten Flaschenkälber sind dann im Gegensatz zu den anderen Kälbern so zutraulich, dass man sie sogar streicheln könnte. Ansonsten werden die Kälber von ihren Müttern selbst auf unseren saftigen Halligwiesen aufgezogen. Hier gedeihen sie prächtig

In der Kälberzeit müssen wir immer ein Auge auf die Kühe haben. Erstens falls Komplikationen bei der Geburt auftreten und zweitens falls den Kälbern etwas passiert. Die Kälber sind manchmal ein bißchen tollpatschig und könnten beim spielen oder laufen aus Versehen in einen Graben fallen. Hier würden sie alleine nicht mehr herauskommen und wir müssten ihnen helfen.

Es ist jedes Jahr aufs Neue schön mitanzusehen wie die Kälber geboren werden und gemeinsam mit ihren Müttern aufwachsen.

Informationen zum EU-Förderprogramm

Das Land Schleswig-Holstein legt in der Förderperiode 2023-2027 mit dem Landesprogramm ländlicher Raum ein neues Förderprogramm auf.
Unter dem Slogan "Wir fördern den ländlichen Raum" werden im Landesprogramm Fördermittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und des Landes gebündelt.

Förderinhalte sind unter anderem:

Vertragsnaturschutz (Halligprogramm)

Die Maßnahme fördert die nachhaltige Landbewirtschaftung und dient damit insbesondere der Erhaltung und Steigerung der biologischen Vielfalt in den Agrar- und Naturlandschaften Schleswig-Holsteins.

Natura2000

Die Natura 2000-Prämie wird nach inhaltlicher Maßgabe des Landesprogrammes zur Entwicklung des ländlichen Raumes für private oder kircheneigene Dauergrünlandflächen in FFH-Gebieten, EU-Vogelschutzgebieten und ausgewählten Naturschutzgebieten gewährt.

Weitere Informationen:
Europäischen Kommission
Landesprogramm ländlicher Raum (LPLR)